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Welche Selbstverteidigungswaffen versagen und welche nicht?

 

Annahme 1:

Jede Frau kennt das Problem, die schöne Tasche beheimatet neben dem Hausschlüssel, dem Portemonaie, Schmink- und sonstiger Utensilien noch zahlreiche weitere Dinge die das Leben einfacher machen, jedoch die Auffindbarkeit einzelner Elemente stark erschweren.

 

Setzt man nun voraus, dass die Selbstverteidigungswaffe, sei es ein Pepperspray oder ein Elektroshocker, sich ebenfalls in dieser Tasche befindet, nun bei Dunkelheit sich eine bedrohliche Person nähert, langsam Angst und Aufregung einsetzt …

 

Wer glaubt da noch daran, dass man das Selbstverteidigungsgerät rechtzeitig findet, bevor die verdächtige Person Gelegenheit hatte ihr vorhaben eines Überfalls umzusetzen?

Das reale Leben ist keine Daily Soap in der ein Angreifer wartet bis alle Vorkehrungen in letzter Sekunde getroffen wurden.

 

Annahme 2:

In weiser Voraussicht, hat das potentielle Opfer bereits vor dem Gang durch die dunkle Gasse die Verteidigungswaffe gezückt und geht nun etwas beunruhigt durch die Gasse. Die Anspannung ist groß. Es handelt sich offenkundig um eine schlecht beleuchtete Gasse mit keinem Publikumsverkehr in der Nähe.

 

Plötzlich erscheint eine Person aus dem Schatten und stürzt schnell und gezielt auf das Opfer zu. Selbst wenn der Schreck nicht groß genug ist um das Opfer in Schockstarre verfallen zu lassen, so sind jetzt Nerven aus Stahl gefragt und schnelle Reflexe.

 

Angenommen der Angreifer ist zu langsam und der Abstand ist groß genug, damit das Opfer Zeit genug hat das Pepper Spray hoch zu reißen und auf den Knopf zu drücken:

 

  1. Ist das Opfer geübt im Umgang mit dem Pepper Spray oder Amateur?

  2. Hält das Opfer das Spray richtig herum?

  3. Ist der Strahl des Sprays auf die Augen gerichtet?

  4. Kann das Opfer überhaupt erkennen wohin es sprüht wegen der Dunkelheit?

  5. Hält sich der Angreifer eine Hand vor die Augen und bekommt nichts ab?

  6. Wie windig ist es? Bei Gegenwind kann das Spray auch schnell nach hinten losgehen!

  7. usw usw usw

 

Selbstverteidigungswaffen vermitteln häufig eine trügerische Sicherheit. Wer sich nicht im Umgang mit diesen Waffen schult wird im Ernstfall sehr wahrscheinlich bei deren Einsatz versagen.

 

Der Autor dieses Textes ist davon überzeugt, dass es sinnvolle Selbstverteidigunswaffen gibt. Die hier genannten zählt er jedoch nicht dazu.

 

Doch auch mit Waffen zur Selbstverteidigung ist eine Einweisung und auch etwas Training notwendig. Gezielter Einsatz erfordert Routine. Ohne Routine kommt man in einer stressigen Situation sehr wahrscheinlich aus dem Konzept.

 

Polizeibeamte trainieren den Einsatz mit Gummiknüppel, Handschellen und Dienstwaffe immer wieder aufs Neue. Andernfalls würden auch sie mangels Routine eher ihr Umfeld gefährden als deren Sicherheit garantieren zu können.

 

Doch Waffen kann man vergessen oder an ungünstigen Orten aufbewahren, wo sie im Ernstfall nicht sofort zur Hand sind.

Mit Selbstverteidigung ist man selbst die Waffe und die hat man immer dabei.

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